1984
Die DTM hieß mal anders
Am 11. März 1984 startete auf dem Ciruit Zolder der erste Lauf zur Deutschen Produktionswagen-Meisterschaft (DPM). Im Unterschied zur Vorgängerserie (Deutsche Rennsport Meisterschaft), traten die Teams nicht in unterschiedlichen, sondern in einer Klasse an. Für Chancengleichheit sorgte eine Reglementierung der Gewichte und Reifenbreiten in Abhängigkeit zum Hubraum. 1986 wurde die Serie in die Deutsche Tourenwagen Meisterschaft umbenannt.
Fahrerwertung 1984
1. Volker Strycek (BMW) | 155 |
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2. Olaf Manthey (Rover) | 147,5 |
3. Harald Grohs (BMW) | 147 |
4. Winfried Vogt (BMW) | 146,5 |
5. Kurt König (BMW) | 127 |
6. Manfred Trint (Ford) | 114 |
7. Peter Oberndorfer (Alfa Rom.) | 103,5 |
8. Jürgen Fritzsche (Opel) | 87,5 |
9. Udo Schneider (BMW) | 83,5 |
1985
Fahrerwertung 1985
1. Per Stureson (Volvo) | 117,5 |
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2. Olaf Manthey (Rover) | 100 |
3. Harald Grohs (BMW) | 96 |
4. Roland Asch (Ford) | 94 |
5. Peter Oberndorfer (Alfa Rom.) | 90 |
6. Heinz-Friedrich Peil (Volvo) | 88 |
7. Per-Gunnar Andersson (Volvo) | 86 |
8. Peter John (Chevrolet) | 83,5 |
9. Volker Strycek (BMW) | 80 |
Motorsportzwillinge
Die Brüder Heinz-Otto und Jürgen Fritzsche starteten von 1984 bis 1986 in der DTM. Das beste Resultat gelang dem 30 Minuten jüngeren Jürgen 1984, mit Rang 3 in Zolder. Die Zwillinge fuhren später in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, in der sie gemeinsam auf Opel vier Mal den Titel gewannen (1990, 1991, 2003, 2007). Bei den VLN-Titeln hat Heinz-Otto die Nase vorn. Er gewann die Serie zusätzlich 1993 an der Seite von Roland Senge.
1988
Benzin im Blut
Von 1985 bis 1993 ging Markus Oestreich mit Unterbrechungen in 55 Rennen auf BMW, Opel und Mercedes in der DTM an den Start. Fünf Mal kam er aufs Podium, blieb jedoch ohne Rennsieg. Ebenso griff er in der STW 1994 und der V8 STAR 2002 ins Lenkrad. Beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring siegte Oestreich 1986 und in Spa 1990. Eine Meisterschaft gewann er 2004. Auf einem VW Titan holte er den Titel der Truck-Racing-Europameisterschaft.
Rallyeflair in der DTM
Josef, genannt Sepp, Haider war Ende der 1980er Jahre eine bekannte Größe in der Rallyeszene. 1988 gewannen er und Copilot Ferdinand Hinterleitner auf einem Opel Kadett in Neuseeland als zweite Österreicher überhaupt einen Lauf der Rallye WM. Ein Jahr später wurde das Duo Deutscher Rallye Meister. Ebenfalls 1989 startete Sepp Haider beim Saisonfinale der DTM in Hockenheim (siehe Foto). In den zwei Rennen kam er als 23. und 17. ins Ziel.
Fahrerwertung 1990
1. Hans-Joachim Stuck (Audi) | 189 |
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2. Johnny Cecotto (BMW) | 177 |
3. Kurt Thiim (Mercedes) | 162 |
4. Steve Soper (BMW) | 152 |
5. Klaus Ludwig (Mercedes) | 140 |
6. Joachim Winkelhock (BMW) | 119 |
7. Jaques Laffite (BMW) | 107 |
8. Altfrid Heger (BMW) | 98 |
9. Fabien Giroix (BMW) | 94 |
Vom Trabant in den DTM-Boliden
Klaus Gohlke startete 1990 als erster Rennfahrer der DDR in der DTM. An drei Rennwochenenden griff der Meister des DDR-Championats von 1987 für Opel ins Lenkrad. Beim ersten Auftritt auf der Berliner AVUS überschlug sich Gohlke mit dem Kadett spektakulär. Er blieb unverletzt, der 150.000 Mark teure Rennwagen erlitt Totalschaden. Mit den Starts der ostdeutschen Rennfahrerikone rührte Opel vor allem die Werbetrommel.
Eklat zum Saisonstart
Beim Auftaktrennen 1991 in Zolder sorgte Audi Youngster Hubert Haupt in seinem ersten DTM-Rennen für Ärger. Kurz vor Ende wurde der 22jährige Werkspilot von dem führenden Mercedes-Titelaspiranten Kurt Thiim überrundet. In der folgenden Kurve fuhr Haupt dem Dänen ins Heck und schob ihn in den Notausgang. Audi-Mann Frank Biela profitierte und siegte. Den Ärger bei Mercedes linderte auch die Rekord-Geldstrafe von 20.000 Mark für Haupt nicht.
Kommt nicht aus dem Quark
Mit dem Irmscher Omega C40 E ist 1991 der schnellste Serienkombi der Welt ein Opel. Nur elf Exemplare wurden von dem 272 PS starken Caravan produziert. Leider war die Limusine für die DTM zu sperrig und man fuhr der Konkurrenz von Audi, BMW und Mercedes nur hinter her. Erfolgreichster Opel-Pilot 1991 war Peter Oberndorfer, der mit einem 6. Platz auf dem Alemannenring das beste Rennergebnis einfuhr und in der Fahrerwertung auf Rang 21 abschloss.
Ein Star wird geboren
Zum elften und letzten Rennwochenende der Saison 1993 in Hockenheim bringt Opel erstmals den Calibra V6 an den Start. Zwei Fahrzeuge, pilotiert von Manuel Reuter und Keke Rosberg, begründen die Calibra-Ära in der DTM, die 1996 mit dem ITC-Triumpf gekrönt wird. Für Reuter passt beim Debüt wenig, er scheidet im ersten Rennen aus und kann im zweiten nicht starten. Einen Einstand nach Maß feiert Rosberg mit Platz 7 im ersten Rennen.
Grundlegende Regeländerung
Mit der Saison 1993 wurde die "Klasse 1" eingeführt, ein technisches Reglement für die DTM Rennwagen. In den neun Jahren zuvor wurde versucht, die Fahrzeuge über Basisgewichte gleichzustellen. Erlaubt war der Einsatz von 2,5 l Motoren mit sechs Zylindern. Die Karosserie stammte von einem Serienfahrzeug und Größe sowie Position des Heckflügels waren festgelegt. Darüber hinaus hatten die Teams recht freie Hand und konnten technisch modifizieren.
Rennfahrer aus Venedig
Der Unternehmer Luigino Pagotto startete als Privatier an fünf Rennwochenenden in der DTM. Dabei blieb er punktlos und fuhr auf dem Hockenheimring mit Rang 20 sein bestes Ergebnis ein. Im gleichen Jahr startete der Venezianer auch bei den 24h von Le Mans. Der Porsche 911 des Teams Cartronic Motorsport schied allerdings nach einem Unfall aus. U. a. trat Pagotto 1996 in der Global GT Series und 1997 in der FIA GT Championship an.
Unaufhaltsam
Am 17. Juli 1994 deutete beim DTM Rennsonntag in Donington Park nichts auf eine Sensation hin. Die Opel Piloten Manuel Reuter und Keke Rosberg fielen im ersten Rennen aus. Im zweiten Lauf startete Reuter von Platz 28. In einem turbulenten Rennen kämpfte sich der Opel mit der Startnummer 5 Position um Position nach vorne. Nach 24 Runden brachen im Team Joest alle Dämme. Mit Reuter am Steuer donnerte erstmals ein Calibra in der DTM zum Sieg.
Formel 1 Weltmeister für Opel
Eine Signatur von Keke Rosberg auf einer 1994er Karte fehlt noch. Die Saison des Finnen war wild. Nach Kardanwellen-Bruch im ersten Rennen in Hockenheim, kämpfte sich Keke im zweiten Durchgang unter dem Jubel der Fans durch das Feld auf Rang 3. Auf dem Nürburgring war der erste Opel-Sieg für Rosberg zum Greifen nahe, bis ihn Alfa-Pilot Giudici von der Strecke schob. Auf dem Norisring schied Keke auf Platz 2 liegend mit Bremsdefekt aus.
1995
#1 Klaus Ludwig (D)
Opel Team Rosberg - Calibra V6
DTM Meisterschaft 3. / Siege 2 / Podien 4
ITC Meisterschaft 14. / Siege 0 / Podien 1
Letzter Akt mit Opel
Keke Rosberg absolvierte 114 Formel 1 Rennen, wovon er fünf gewann und 1982 im Team von Frank Williams mit nur einem Sieg Weltmeister wurde. In der DTM griff der Finne 1992 zunächst für Mercedes ins Lenkrad, wechselte im Folgejahr jedoch zu Opel. 1994 gründete er ein eigenes Team, in dem er zwei Jahre als Fahrer in der DTM startete. Das letzte Rennen seiner Karriere fuhr Rosberg beim DTM Finale 1995 in Hockenheim auf einem Opel Calibra.
Fahrerwertung ITC 1995
1. Bernd Schneider (Mercedes) | 155 |
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2. Jan Magnussen (Mercedes) | 83 |
3. Dario Franchitti (Mercedes) | 80 |
4. Nicola Larini (Alfa Romeo) | 59 |
5. Manuel Reuter (Opel) | 50 |
5. Jörg van Ommen (Mercedes) | 50 |
7. Stefano Modena (Alfa Romeo) | 49 |
8. Kurt Thiim (Mercedes) | 45 |
Ähnlich aber nicht gleich
Auf den ersten Blick sehen die beiden Autogrammkarten von Manuel Reuter im Großportrait gleich aus. Jedoch ist die linke Karte (rote Signatur "M Reuter") intensiver in der Farbgebung, als die rechte blassere Karte (schwarze Signatur "Manuel"). Auch befindet sich auf der Rückseite der linken Autogrammkarte ein Bild des Calibra von Reuter, während die rechte Karte hinten weiß ist. Das Papier der linken Karte ist stärker, als die dünnere rechte Variante.
#10 Yannick Dalmas (F)
Opel Team Joest - Calibra V6
Zum Ende hin lief es besser
Zur Halbzeit der DTM Saison 1995 hatte Yannick Dalmas 2 magere Punkte auf dem Konto. Das Rennwochenende in Diepholz musste er nach einem heftigen Unfall beim ITC Lauf in Donington pausieren. Dalmas war von der Strecke abgekommen, krachte in die Reifenstapel und landete nach einem Überschlag mit seinem Calibra auf dem Dach. Die zweite Hälfte der DTM-Saison verlief mit vier top 10 Platzierungen in Folge deutlich erfolgreicher.
#21 Ni Amorim (P)
Opel Team Joest - Calibra V6
Vom Tourenwagen zum GT Boliden
Nach einem enttäuschenden Jahr in der DTM/ITC fuhr Ni Amorim 1996 in der Spanischen Tourenwagen Meisterschaft und wechselte danach in den GT Sport. Von 1997 bis 2003 startete der Portugiese in der FIA GT Meisterschaft. 2004 pilotierte er im Britischen GT Championat in der Klasse GT Cup einen Ferrari 360 Modena und gewann mit Teamkollege Adam Wilcox den Titel. Bei den 24h von Le Mans startete Ni Amorim fünf mal (1998 - 2001 und 2005).
International Touring Car Championship (ITC)
1996
Heiß umkämpfte Meisterschaft
Der Titelgewinn von Manuel Reuter ist einer der größten Erfolge in der Opel Motorsport-Geschichte. Mit 218 Punkten lag er am Ende 13 Zähler vor Mercedes-Pilot Bernd Schneider und verwies Alessandro Nannini im Alfa Romeo auf Rang 3 (180 Punkte). Doch gerade der Italiener hatte Pech. Mit sieben Rennsiegen bejubelte niemand häufiger Platz 1, jedoch ließen fünf Ausfälle und zwei Disqualifikationen die Titelträume für Alfa platzen.
#8 Oliver Gavin (GB)
Opel Team Joest - Calibra V6
Faszination Corvette
Oliver Gavin beendete die ITC 1996 auf Gesamtrang 21. Von 1997 bis 1999 steuerte der Brite das Safety Car in der Formel 1. 2002 unterschrieb er als Werksfahrer bei Corvette. Die Partnerschaft währte 19 Jahre, bis zum Ende seiner Fahrerkarriere 2021. Gavin fuhr mehr als 200 Rennen für Corvette. Darunter 18 Starts bei den 24h von Le Mans, wo er 2006 mit Platz 4 knapp das Podium verpasste. Als Werksfahrer für Corvette feierte er 51 Siege.
#17 Klaus Ludwig (D)
Opel Team Zakspeed - Calibra V6
Der Oldie hat die Nase vorn
In seinem zweiten Jahr mit Opel in der ITC holte Klaus Ludwig 1996 für das Team Zakspeed zwei Pole-Positions und gewann vier Rennen. Im Gesamtklassement belegte er mit 130 Punkten Rang 7 und blieb damit unmittelbar vor seinem Teamkollegen Uwe Alzen. Am Norisring sorgten die Zakspeed-Piloten für den knappsten Zieleinlauf um einen Sieg in der DTM/ITC-Geschichte. Der Rheinländer Ludwig gewann vor Alzen mit 0,089 Sekunden Vorsprung.
Druckfehler
Beim ersten Satz Autogrammkarten für die ITC Saison 1996 unterlief den Machern ein unangenehmer Fehler. Im Namen des Finnen JJ Lehto war das "h" verrutscht, so dass auf der Karte fälschlich "Letho" und nicht "Lehto" steht. Unterschrieben hat der Ex-Formel 1 Fahrer (62 Rennen) die Fehldrucke dennoch. Später wurde der Name dann richtig geschrieben. Beide Versionen der Autogrammkarte sind hier mit Unterschrift zu sehen.
#43 JJ Lehto (FIN)
Opel Team Rosberg - Calibra V6
Team Rosberg
Der Formel 1 Weltmeister Keke Rosberg gründete 1994 ein eigenes Motorsportteam. Nach 1995 und 1996 in der DTM/ITC mit Opel, setzte der Rennstall 1997 und 1998 zwei Nissan Primera in der STW ein. Mit Wiederaufnahme der DTM im Jahr 2000 schloss sich die Rosbergmannschaft bis 2004 mit Mercedes zusammen. Ab 2006 setzte das Team in der DTM auf Audi und stellte mit Rene Rast drei Mal den DTM Champion (2017, 2019, 2020).
#44 Hans-Joachim Stuck (D)
Opel Team Rosberg - Calibra V6
2000
Markenbotschafter
Markus Sabais
info@lightningmodels.de